Nein, Sie sollten ein Wärmedämmverbundsystem nicht in Eigenleistung an die Fassade Ihres Hauses packen, wenn Sie kein ausgewiesener Experte dafür sind. Der Grund: So leicht die Sache auch aussieht: Ein Wärmedämmverbundsystem verzeiht schlichtweg keine Fehler. Und das kann böse Folgen für Ihr Haus und dessen Bewohner haben. Schimmel ist da nur ein Stichwort. Ein Wärmedämmverbundsystem ist ein in sich stimmiges und aufeinander abgestimmtes Dämmsystem für Fassaden. Bei vielen Neubauten ist es Bestandteil des energetischen Konzeptes. Die EnergieEinsparVerordnung (EnEV) verlangt inzwischen rundum exzellent gedämmte Häuser. Wichtig dabei: Je "dichter" ein Haus gedämmt wird, desto notwendiger braucht es ein Konzept zur kontrollierten Be- und Entlüftung. Nur so lassen sich tatsächlich bauliche Schäden langfristig verhindern.
Bei Altbauten kann ein Wärmedämmverbundsystem mitunter zu Problemen führen, denn das System setzt unter anderem voraus, dass auch Fenster und Türen modernsten Ansprüchen genügen. Der Haken daran: Altbauten sind selten so dicht gebaut, dass nahezu keine Wärmeenergie mehr entweichen kann. Wird ein Altbau als nachträglich mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, so gewinnt man natürlich, weil die Energiekosten drastisch sinken. Einhergehend muss aber klar sein: Nach der Dämmung ist ein korrektes Lüftungsverhalten unbedingt erforderlich.
Eine große Gefahr geht von unsachgemäßem Aufbringen des Wärmedämmverbundsystems aus. Werden nämlich die Fensterlaibungen und die Anschlüsse an die Fensterrahmen nicht fachgerecht ausgeführt oder gibt es an anderer Stelle zu große Fugen, die flott mit Bauschaum geschlossen werden, dann kann es leicht zu den gefürchteten Kältebrücken kommen. Im Zweifel sollten Sie eine energetische Fassadensanierung und damit auch das Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems den Experten überlassen. Sprechen Sie gern den Maler Ihres Vertrauens an. Er ist unter anderem auf solche Leistungen spezialisiert.